In einem Portrait stellt die "Freie Presse" den Löwendompteur Hans Lange (1897 bis 1955) vor, der in 1940er Jahren unter dem Name "Rocasimi" - das stand für die Anfangsbuchstaben der Namen seiner Löwen Romeo, Caesar, Simba und Michel - in berühmten Zirkussen wie "Sarrasani" oder "Williams" gearbeitet hat. Im nächsten Jahr ist der 60. Todestag des Dompteurs, 2017 sein 120. Geburtstag.

"Er kam weder vom Zirkus, noch aus dem Schausteller-Milieu", erzählt Heimatforscher Günter Weigel. "Lange war Prokurist in einer Essenzfirma in Oberschlema. Dann, von einem Tag auf den anderen, beschloss er, Artist zu werden." Es war die Geschichte eines Mannes, der auszog, sein Leben umzukrempeln. Lange kaufte vier Löwen, dressierte sie. Erst hatte er wenig Erfolg. Bis er es mit Humor versuchte. Er bot komische Artistik, die Tiere spielten Harmonika, ließen sich - zum Schein - rasieren. "Er war einer der ersten Dompteure in Europa, der seinen Kopf in das Maul eines Löwen legte", so Weigel.

Im bayerischen Straubing ist Hans Lange noch heute ein bekannter Mann. Er gilt dort als Retter des städtischen Tierparks, nach er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs um seine Fortexistenz kämpfte. Lange hatte sich bereits 1941 dort niedergelassen um eine neue Löwengruppe aufzubauen, und kümmerte sich als Gegenleistung um die Anlage. "Ohne Hans Lange würde es unseren schönen Tierpark nicht mehr geben", sagt Stadtarchivarin Dorit-Maria Krenn. "Er hat ihn bekannt gemacht und durch schwierige Zeiten gesteuert."


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