Das
Redaktionsnetzwerk Deutschland hat drei Circusunternehmen zu ihrer aktuellen Situation befragt.
Roncalli hofft auf eine Tournee im Herbst in Österreich, wie Sprecher Markus Strobl mitteilt. Dort gebe es andere Auflagen als in Deutschland. Doch auch in Österreich könne sich die Situation noch ändern. "Deshalb werden wir in den nächsten zwei Wochen für uns eine Entscheidung treffen müssen, ob wir im Herbst überhaupt wieder spielen", sagt Strobl weiter. Bis zur Pandemie sei Roncalli ein gesundes Unternehmen gewesen. Durch Kurzarbeit und Corona-Hilfen konnten finanzielle Verluste zumindest teilweise aufgefangen werden. Wenn die Shows nur vor mässig gefüllten Rängen gespielt werden dürfen, sei ohnehin die Frage, ob sich der Aufwand lohne.
"Als die Vorstellungen abgesagt werden mussten, haben 95 Prozent der Besucher ihre Tickets behalten, um sie später einzulösen“, sagt Barbara Rott von
Flic Flac. Hier hoffen die Macher, dass zumindest die Weihnachtsshows stattfinden können. Von März bis September 2020 kümmerte sich Flic Flac um eine Artistentruppe aus Kolumbien, die aufgrund von Corona nicht in ihr Heimatland reisen konnte. Den Artisten wurden andere Arbeiten angeboten, so Rott.
Sascha Melnjak, Direktor des
Zirkus Charles Knie, wollte in diesem Jahr kein Risiko eingehen und geht deswegen 2021 nicht mit seinem Circus auf Tournee. 90 Prozent der Mitarbeiter kommen aus dem Ausland. Alleine deren Einreise zu organisieren, bedürfe enormer Vorbereitungen. Aktuell beschäftigt sein Unternehmen 17 Mitarbeiter. Noch unklar ist indes, ob die Weihnachtscircusse in Heilbronn und Offenburg stattfinden werden. Die Entscheidung darüber soll bis Ende August fallen.