Das Hamburger Adbendblatt befasst sich in einem ausführlichem Beitrag damit, dass die deutschen Volksfeste in einer Krise seien. Es kämen weniger Besucher als früher, und sie gäben weniger aus - illustriert wird das Ganze am Beispiel des Hamburger Sommerdoms, auf dem inzwischen Großattraktionen wie der Fünferlooping von Rolf Barth fehlen. Viele Entwicklungen - die zunehmende Bedeutung des Weihnachtsgeschäftes etwa - lassen sich in gleicher Weise auch in der Circusbranche beobachten.
Allein in den vergangenen zwölf Jahren reduzierte sich laut einer Studie der Freizeit- und Tourismusberatung Köln im Auftrag des deutschen Schaustellerbundes (DSB) die Anzahl der deutschen Volksfeste um 23,4 Prozent. Offenbar rentieren sich die Märkte vor allem in kleineren Städten nicht mehr. Oft fallen auch Festplätze einer geplanten Wohn- oder Geschäftsbebauung zum Opfer.
Mit einer guten Lobbyarbeit will der Verband dem Sterben der Jahrmärkte entgegenwirken. Ende 2013 hat der DSB die Bewerbung um die "Anerkennung der gelebten deutschen Volksfestkultur" als immaterielles Kulturerbe nach der Unesco-Konvention eingereicht. Mit einem endgültigen Votum der Unesco ist frühestens 2015 zu rechnen.
Die Jahrmarktbesucher geben laut Hans-Werner Burmeister, Geschäftsführer der Hamburger Dom-Promotion und Veranstaltungs GmbH, weiterhin weniger Geld aus als früher. "Wer keine Weihnachtsmärkte beschickt, erwirtschaftet ein Minus", sagt er. Viele Betriebe reisen zudem zu Jahrmärkten nach Großbritannien und bauen sich damit ein drittes Standbein auf. Wegen der hohen Preise in dem Land lohnt sich das offenbar.
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article130500246/Den-deutschen-Jahrmaerkten-gehen-die-Besucher-aus.html