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Rolf Knie über Nationalzirkus: "Zeit zum Umdenken"
benedikt
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Rolf Knie, selbst Verwaltungsrat und Besitzer von ein Drittel der Aktien des Schweizer Nationalzirkus Knie, schlägt in einem Interview Alarm. Demnach scheint das Unternehmen in einer Krise zu stecken. "Es ist höchste Zeit zum Umdenken" fordert Rolf Knie in der "Glückspost". Auszüge des Interviews finden sich auf Blick.ch.

"Jetzt ist es höchste Zeit, wieder starke Eingriffe ins Konzept vorzunehmen, eine neue Basis zu legen und die Nachfolge zu regeln.» Und: «Mit einem Zirkus lässt sich viel Geld verdienen, aber auch ebenso viel verlieren. Wer einmal am Boden liegt, steht nur schwerlich wieder auf", so Rolf Knie. Er wirft Fredy jun., Franco und sich selbst (7. Generation) vor, sich nur noch darauf zu beschränken, das Erbe von Vater Fredy Knie zu verwalten. "Die Zeiten, in denen ein Zirkus die hintersten Bergtäler und entlegensten Dörfer besuchte, sind vorbei."

Rolf Knie möchte externe Fachleuten hinzuziehen: "Die Mitglieder der Familie Knie sollten vorwiegend repräsentative Rollen einnehmen. [...] Ein kaufmännischer Direktor, der Knie heisst, kann nicht unabhängig als letzte Instanz über die finanzielle Situation bestimmen. [...] Jeder Betrieb, der in einer solchen Situation steckt wie der Circus Knie, würde über eine Fusion nachdenken." Er schlägt eine Partnerschaft mit seiner Salto Natale Entertainment AG vor.


http://www.blick.ch/people-tv/schweiz/rolf-knie-schlaegt-alarm-wie-schlecht-steht-es-um-den-zirkus-knie-id3133818.html
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Markus


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Erwartungsgemäß haben die vom Schweizer "Blick" zitierten Aussagen von Rolf Knie weiteres Medienecho hervorgerufen.

Wie der "Blick" berichtet, haben sich Verwaltungsratsmitglied Rolf Knie (65) und sein Cousin Franco Knie, Technischer Direktor des Unternehmens, jetzt zu einem Gespräch am Unternehmenssitz in Rapperswil getroffen. In seiner soeben erschienenen Biografie schlägt Rolf Knie vor, die Zahl der Gastspielorte um die Hälfte auf 20 zu reduzieren und dafür das Ambiente im Circus weiter zu verbessern.

Nach ihrem Gespräch standen die Cousins dem "Blick" Rede und Antwort. "Sehen wir aus, als hätten wir Streit?", fragt Rolf Knie. Er habe nie jemanden in die Pflicht nehmen wollen. "Ich weise lediglich darauf hin, dass das Zirkusbusiness in den Jahren meines Vaters und zu meiner Zeit wesentlich einfacher war als heute und als es in Zukunft sein wird." Zirkusdirektor Franco sagt, er sehe die Aussagen seines Cousins als Anregungen. "Fredy jun. und ich sind operativ sehr involviert, deshalb ist die Sicht von außen wichtig. Und die liefert uns Rolf." Alle drei sitzen im Verwaltungsrat der Schweizer National-Circus AG. Sie alle hätten Interesse daran, dass es ihrem Zirkus gut gehe, sagt Rolf. "Eine gegenteilige Meinung zu haben, heisst noch lange nicht, dass wir nicht zusammenarbeiten." Franco Knie nickt, sie demonstrieren Einigkeit. Die Zusammenarbeit hat für Franco Knie aber Grenzen. Eine Fusion mit Salto Natale komme nicht in Frage. "Wir erachten uns aber nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung. Der Name Knie ist so das ganze Jahr präsent." Eine Reduktion der Spiel­orte werde die Direktion "in aller Ruhe und mit dem nötigen Sachverstand abwägen". Zu Zeiten ihrer Väter zeigten sie ihre Vorstellung noch an 60 Spielorten, jetzt sind sie bei 42. Einig sind sich die beiden in einer Sache: Es gebe keine finanzielle Krise bei Knie. "Der Elefantenpark, der nächsten Frühling hier seine Tore öffnet, ist doch der beste Beweis dafür", sagt Franco Knie. Das sieht Cousin Rolf genauso.

http://www.blick.ch/people-tv/schweiz/rolf-und-franco-nach-der-knatsch-aussprache-sehen-wir-aus-als-haetten-wir-streit-id3135922.html

Fredy Knie jun., der künstlerische Direktor des Circus Knie, reagiert laut der Neuen Zürcher Zeitung verstimmt auf den Medien-Hype um die Aussagen seines jüngeren Bruders. Zum einen kümmerten sich schon seit vielen Jahren Fachleute von außerhalb der Familie Knie um Aufgaben wie Finanzen, Rechtliches, Personelles und Marketing. Und zum anderen werde intern laufend über die Optimierung des Tourneeplans diskutiert. "Aber dass wir die Hälfte streichen und auf 20 Orte runter gehen, kommt nicht infrage." Und: "Die Geschäfte einer Familien-AG sollten innerhalb der Familie und nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden." Insgesamt geht die NZZ von einer "künstlichen Aufregung" aus, die Rolf Knies bevorstehenden Aktivitäten - Buchveröffentlichung, Kunst-Retrospektive, Erotik-Circus "Ohlala" - Publicity verschafft.

http://www.nzz.ch/panorama/kuenstliche-aufregung-um-den-zikrus-knie-1.18386557

Rolf Knie selbst zeigt sich gegenüber suedostschweiz.ch "traurig und frustriert", dass sein Interview mit der "Glückspost" im Blick-Artikel entstellt und Aussagen von ihm aus dem Kontext gerissen worden seien. Dabei hätten die "Blick"-Verantwortlichen den Text mit "eigenen zynischen und reißerischen Schlussfolgerungen aufgepusht." "Rolf war schockiert, als er den Online-Artikel las", sagt Franco Knie. Sein Cousin habe ihn sofort angerufen, um das Treffen in Rapperswil zu verabreden. "Ihm liegt der Zirkus sehr am Herzen und deshalb hat er im 'Glückspost’-Gespräch frisch von der Leber weg seine Visionen erklärt."

http://www.suedostschweiz.ch/node/3157902
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Markus


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Rolf Knie hat sich in einem hochinteressenten Fernsehinterview mit Tele Züri nochmal ausführlich zum Wirbel um sein Buch geäußert. Seine Thesen zur Zukunft des Schweizer Nationalcircus würden in der Leitung des Unternehmens, welcher er als Verwaltungsratsmitglied angehört, schon lange diskutiert. Während der Circus in den 1950er und 60er Jahren noch ein großes Ereignis gewesen sei, müsse er sich heute gegen ein riesiges Unterhaltungsangebot behaupten. Der Circus Knie habe bis heute tolle Zuschauerzahlen, aber die Kosten stiegen ständig. Allein für das einmonatige Zürich-Gastspiel fielen Platzgebühren in Höhe von 500.000 Franken an. Dies müsse man erst einmal einspielen - und diesen Herausforderungen müsse man sich stellen.

Allerdings sei der Circus - trotz allen Wandels - bis heute eine der beliebtesten Unterhaltungsformen. Sein Erotikcircus "Ohlala" erfreue sich beispielsweise stark steigender Besucherzahlen. Ausdrücklich betont Rolf Knie jedoch auch, dass sein Bruder Fredy jun. und sein Cousin Franco sen. es beim Nationalcircus mit einem vergleichsweise traditionellen Programm "richtig machen". Da er selbst in seinem Wintercircus "Salto Natale" eine Mischung aus Musical, Theater und Circus biete, hebe sich dieser "etwas andere Circus" deutlich vom Nationalcircus ab und sei keine Konkurrenz.

http://www.telezueri.ch/talktaeglich/hinter-den-kulissen-von-rolf-knie?share=verpasst
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Rolf Knie über Nationalzirkus: "Zeit zum Umdenken"
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