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Zirkus Probst (Ost) geht 2015 nicht Tournee
Markus


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Seit Tagen kursiert im Internet das Gerücht, der Zirkus Probst (Ost) werde zum Saisonende 2014 seinen Betrieb einstellen. Geschäftsführer Andreas Bleßmann hat diese Behauptung im Gespräch mit Chapiteau.de zurückgewiesen: "Es gibt vielmehr viele Dinge, die auf uns zukómmen und die uns zwingen, darüber nachzudenken, wie wir unseren Betrieb in Zukunft aufstellen müssen."

Konkret nannte Bleßmann das neue Mindestlohngesetz, das ab 1. Januar 2015 gilt. Das Hauptproblem seien noch nicht einmal die zusätzlichen Lohnkosten, insbesondere auch durch Sonn- und Feiertagszuschläge, obwohl es fast unmöglich sei, diese auf höhere Eintrittspreise umzulegen. Die größte Herausforderung seien vielmehr neue bürokratische Hürden wie der Zwang zur Dokumentation der Arbeitszeit aller Mitarbeiter: "Wir können ihnen doch keine Stechuhr auf den Rücken binden." Nun hoffe man, dass der Schaustellerverband noch praktikable Regelungen mit dem Bund aushandeln könne, von denen dann auch die Reisecircusse profitieren.

Andreas Bleßmann: "Es wird Veränderungen in unserem Unternehmen geben, aber viele Fragen sind für uns selbst noch unbeantwortet. Das ist der Stand der Dinge. Das heißt aber nicht, dass wir den Betrieb einstellen werden. Das habe ich niemals gesagt."

Fest stehe bereits, dass der Zirkus Probst ab dem Winter 2015/16 einen jährlichen Weihnachtscircus in Magdeburg veranstalten werde, weil es hierfür eine hohe Nachfrage gebe. Dafür entfalle Magdeburg als Station der Saisontournee. Bisher gastierte der Zirkus Probst jedes Jahr im Rahmen der Reisesaison in Magdeburg.


Foto: Chapiteau.de
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Markus


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Auch gegenüber der Magdeburger Volksstimme hat sich Geschäftsführer Andreas Bleßmann zu den im Internet verbreiteten Gerüchten über den Zirkus Probst geäußert: "Unsere Tournee für das nächste Jahr ist schon komplett geplant. Sie soll am 1. März 2015 in Leipzig starten." Ob das 80-Mann-Unternehmen 2015 tatsächlich in der Messestadt seine Zelte aufbaut, stehe aber noch nicht hundertprozentig fest. "Wir müssen uns ganz einfach umstrukturieren, denn wir sind für die heutigen Verhältnisse zu groß und zu kostspielig." Auch gegenüber der Volksstimme erläutert Bleßmann die neuen bürokratischen Hürden durch das Mindestlohngesetz. Er hoffe, gemeinsam mit Karl Welte, Chef des Vereins Selbstständiger Gewerbetreibender Markt- Messereisender Magdeburg (VSG), eine Lösung zu finden. Schaustellerchef Welte: "Was der Kommunismus nicht geschafft hat, uns kleine Gewerbebetriebe klein zu kriegen, kann jetzt passieren."

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/7_tage_news/1362602_Mindestlohn-wird-zum-Drahtseilakt.html
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benedikt
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Auch der MDR hat sich nun dem Thema angenommen. Den Beitrag gibt es hier.
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benedikt
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"Es gab keine andere Wahl." - Aufgrund der Problematik der neuen bürokratische Regelungen in Zusammenhang mit dem Mindestlohn (s.o.) hat der Zirkus Probst nun doch entschieden im kommenden Jahr nicht auf Tournee gehen. Die Entscheidung sei noch ganz frisch, so Geschäftsführer Andreas Bleßmann gegenüber dem MDR.

"Es heißt aber nicht, dass wir nicht wieder auf Tournee gehen", so Bleßmann weiter. 2015 wolle man sich jedoch zunächst auf den geplanten Weihnachtscircus in Magdeburg sowie Projektzirkus für Schulen konzentrieren und dann weiterschauen, auch wie andere seriöse Unternehmen mit der Problematik umgehen.


http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magdeburg/zirkus-probst-setzt-aus100.html
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benedikt
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Die Umstellungen im Zirkus Probst betreffen natürlich auch das Personal. Von 60 wolle man auf rund 10 Mitarbeiter reduzieren. Auch einige der bisher 80 Tiere sollen an andere Zirkusbetriebe abgegeben werden, sagte Geschäftsführer Andreas Bleßmann. Neben der Weihnachtsshow in Magdeburg sind im kommenden Jahr vor allem Schulworkshops in mehreren Städten geplant. 34 Schulen in ganz Deutschland seien für das Jahr 2015 bereits unter Vertrag.

http://www.welt.de/regionales/sachsen-anhalt/article133936590/Zirkus-Probst-baut-50-Stellen-ab.html
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Markus


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"Die Besucherzahlen sind seit vier, fünf Jahren rückläufig; 2014 verzeichnen wir einen Einbruch von 40 Prozent", wird Rüdiger Probst in der "Volksstimme" zitiert. Die Lage sei "katastrophal". Zur Einstellung des Tourneebetriebs habe sich die Zirkusfamilie erst vor Tagen entschieden. "Wir haben alles gegeben. Wir haben uns immer größte Mühe gegeben, das Publikum gut zu unterhalten. Wir haben privates Geld zugeschossen und auch die Eltern haben etwas beigesteuert. Aber wir können uns nicht vollends ruinieren, weil wir den Zirkus erhalten wollen." Probst funktioniere nicht länger als Zuschussgeschäft. "Wir sind im Moment noch wie vor den Kopf gestoßen", kann Probst die eigene Entscheidung selbst noch nicht fassen.

Rüdiger Probst beklagt demnach bürokratische Hürden, steigende Kosten, das "wirre Geschwätz selbst ernannter Tierschützer" und nicht zuletzt die Erwartung, auch ein reisendes Unternehmen könne seinen 70 bis 100 Saisonangestellten den Mindestlohn bezahlen. "Es fallen noch dazu ständig steigende Sozialabgaben an und Zuschläge für Abendvorstellungen oder solche an Wochenenden und Feiertagen."

Eine Wiederbelebung des Tourneebetriebs kann sich Rüdiger Probst zum Zeitpunkt nicht vorstellen, allemal einen Erhalt des Namens Zirkus Probst bei Einzelaktionen wie dem fest geplanten Weihnachtszirkus 2015 in Magdeburg. Probst: "Das bin ich meinem Vater schuldig."

http://www.volksstimme.de/nachrichten/magdeburg/1368771_Wir-sind-alle-wie-vor-den-Kopf-gestossen.html
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benedikt
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Neben Schul-Projekten und Weihnachtszirkus in Magdeburg denke u.a. über exklusive Dschungelnacht-Veranstaltungen im Winterquartier nach. Zudem verhandele man mit Unternehmen in Skandinavien und Frankreich über Auftritte im Ausland, so Bleßmann gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Spruchreif sei aber noch nichts.
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benedikt
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Mit einem Gastspiel in Staßfurt hat der Zirkus Probst seine diesjährige Saison - und damit auch erst einmal den Tourneebetrieb - am vergangenen Wochenende beendet. Gegenüber der Volksstimme hat Andreas Blessmann die Zukunftspläne der Familie weiter konkretisiert:

Blessmann selbst, Mercedes Probst und ihre Töchter Jessica und Alexandra werden mit sechs weiteren Mitarbeitern den geplanten Projektzirkus aufbauen. Jeweils eine Woche wollen sie von April bis Anfang November 2015 mit einigen Tieren an Schulen gastieren und mit Schulklasssen Darbietungen einstudieren. Dies wird im Verbund mit dem Projektzirkus von André Sperlich umgesetzt, wie der neuen Homepage zu entnehmen ist.

Rüdiger Probst und seine Partnerin Christina Clasen planen hingegen, das Winterquartier in Staßfurt in ein Zirkusdorf zu verwandeln. Bereits ab Ostern sollen Kinder und Schulklassen dort übernachten können. Schaustellerwagen sollen zu Mehrbettzimmern ausgebaut werden, Tiergehege sollen begehbar gemacht werden. "Wir wollen Kinderferienlager veranstalten und große Feste, zum Beispiel zu Halloween", so Christina Clasen. Rüdiger Probsts Tiger sollen derweil an einen jüngeren Dompteur übergeben werden.

Der angekündigte Weihnachtszirkus in Magdeburg ist ebenfalls bereits terminiert. Man wird vom 17. Dezember 2015 bis 3. Januar 2016 auf dem Messeplatz Kleiner Stadtmarsch spielen.
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Markus


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Mercedes Probst, Rüdiger Probst und Andreas Blessmann durften sich heute beim Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Rene Zok in das Goldene Buch der Stadt Staßfurt eintragen. In Staßfurt hat der Zirkus Probst sein Winterquartier.
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Stefan


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Zitat:
Der angekündigte Weihnachtszirkus in Magdeburg ist ebenfalls bereits terminiert. Man wird vom 17. Dezember 2015 bis 3. Januar 2016 auf dem Messeplatz Kleiner Stadtmarsch spielen.


Wie der Veranstalter gegenüber chapiteau.de bestätigt hat, wird der Magdeburger Weihnachtscircus im Winter 2015/16 nicht stattfinden.

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Nach dem Circus ist vor dem Circus.
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Markus


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benedikt hat Folgendes geschrieben:
Rüdiger Probst und seine Partnerin Christina Clasen planen hingegen, das Winterquartier in Staßfurt in ein Zirkusdorf zu verwandeln. Bereits ab Ostern sollen Kinder und Schulklassen dort übernachten können. Schaustellerwagen sollen zu Mehrbettzimmern ausgebaut werden, Tiergehege sollen begehbar gemacht werden.


Im "Zirkusdorf" in Staßfurt wird nun der ehemalige Kamelstall bis Ostern in ein Museum umgebaut. Rüdiger Probst bittet via Facebook darum, für das Projekt beispielsweise alte Plakate vom Zirkus Probst, aber auch Schaufensterpuppen, Glasvitrinen, Modellfahrzeuge usw. zur Verfügung zu stellen.
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Markus


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Ein melancholischer Artikel der Freien Presse zeichnet das traurige Ende des Zirkus Probst nach und schildert den aktuellen Stand. In einigen Wochen wird die insolvente Zirkus-GmbH, nach dreijähriger Abwicklung, aus den Registern getilgt. Schulden bleiben keine zurück. "Es ist im Nachhinein, als ob mein Vater den Zirkus mit ins Grab genommen hätte", sagt Rüdiger Probst. Und über die Auflösung des Unternehmens: "Mir kam das vor wie ein gestrandeter Wal. Jeder rupft ein Stück heraus. Gefallene Helden feiert niemand mehr."
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Markus


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Ein dpa-Beitrag, veröffentlicht in der Mitteldeutschen Zeitung, berichtet vom Leben von Rüdiger Probst und Partnerin Christina Clasen in ihrem Zirkuserlebnisdorf. „Jeder, der bei uns war, geht begeistert wieder weg“, sagt Rüdiger Probst. Doch das große Gelände und die vielen tierischen Bewohner erfordern viel Arbeit, die Rüdiger Probst und Christina Clasen mit einer Mitstreiterin bewältigen müssen. „Reich wird man damit nicht“, erzählt der Zirkusmann. Das Scheinwerferlicht in der großen Manege, die Beifallsstürme der Zuschauer, all das ist Vergangenheit. „Ich vermisse meinen Zirkus“, gesteht Rüdiger Probst. Doch ein Zurück wird es nicht geben, der Zirkus Rudolf Probst ist Geschichte. Davon zeugen nur noch Erinnerungsstücke, die Rüdiger in einem kleinen Museum zusammengetragen hat.
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