Nach monatelanger, höchst emotional geführter Debatte hat sich der zuständige Landtagsausschuss in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch gegen einen Antrag der Piratenpartei ausgesprochen, die Haltung von Delfinen im Zoo zu verbieten. Im Duisburger Zoo wird, neben Nürnberg, eines von zwei verbliebenen Delfinarien in Deutschland betrieben. Da die Parlamentsmehrheit vermutlich im Dezember dem Votum folgen wird, ist das Ansinnen vom Tisch. Das berichtet die WAZ in ihrer Online-Ausgabe.
Die SPD-Landtagsfraktion hatte sich früh auf die Seite des Zoos geschlagen. „Wir stehen zum Konzept Zoo und wollen nicht eine einzelne Tierart herausgreifen und deren Haltung infrage stellen“, hatte sich SPD-Fraktionsvize Jochen Ott bereits im Frühjahr festgelegt. Der grüne Koalitionspartner lehnt das Delfinarium zwar ab, sieht aber durch die Regelungskompetenz des Bundes bei der Zootierhaltung keine rechtliche Handhabe für ein Verbot.
Kerstin Ternes, die leitende Tierärztin des Duisburger Zoos, erklärte die kritisierte Sterblichkeitsrate in ihrem Revier mit den 60er- und 70er-Jahren. Damals sei die Haltung mit hohem Risiko erprobt worden. In den vergangenen Jahrzehnten gebe es keine Auffälligkeiten, das letzte Jungtier sei 2008 verendet. Von Gegnern des Delfinariums würden natürliche Tode, Krankheiten und Totgeburten zu Horrorzahlen hochgerechnet. Zoodirektor Achim Winkler hatte beachtliche Haltungs- und Zuchterfolge betont, von den aktuell neun Duisburger Delfinen sind laut WAZ sieben aus eigener Zucht: „Wir lieben und pflegen unsere Delfine und sind 24 Stunden am Tag für sie da“, sagte er in einer Expertenanhörung des Landtags
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