Viele tausend Kinder haben sich mit Playmobil den Traum vom "eigenen Circus" erfüllt. Und nicht wenige erwachsene Circusfreunde sind ebenso stolz auf ihren Playmobil-Circus. Am 3. Juni 2015 ist der Chef und Alleininhaber der Firma Playmobil, Horst Brandstätter, kurz vor seinem 82. Geburtstag gestorben. Das Unternehmen "geobra Brandstätter", so der offizielle Name, hatte Horst Brandstätter rechtzeitig in eine Stiftung überführt. Es soll in seinem Sinne weitergeführt werden.
Im Alter von 19 Jahren trat Horst Brandstätter 1952 in das Familienunternehmen ein, das seine zwei Onkel führten, und absolvierte zunächst eine Ausbildung als Formenbauer. Aufgrund seiner Initative wurde das Unternehmen zukunftsweisend von Metall- auf Kunststoffwaren umstrukturiert. Mitten in der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre stellte Brandstätter erneut sein unternehmerisches Können unter Beweis. Er beauftragte seinen Mustermacher Hans Beck (1929 - 2009) damit, ein völlig neues Systemspielzeug zu entwickeln, das sich immer weiter ergänzen lässt. Das Ergebnis: 7,5 Zentimeter große Spielfiguren – ein Ritter, ein Bauarbeiter und ein Indianer – die unter dem Namen "Playmobil" auf der Spielwarenmesse 1974 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. „Ihr Erfolg hat uns damals vor der Pleite gerettet“, bekannte Brandstätter später.
Dank Playmobil entwickelte sich Brandstätters Unternehmen, das er inzwischen als Alleininhaber führte, zu Deutschlands größtem Spielwarenhersteller. Zuletzt, im Jahr 2014, betrug der weltweite Umsatz der Brandstätter-Gruppe 595 Millionen Euro, teilt das Unternehmen in einem
Nachruf mit.
Unser Mitgefühl gilt allen Angehörigen und Freunden.