Showproduzent Matthias Hoffmann, der schon wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis saß, hat wieder Ärger mit der Justiz. Gegen ihn und seine Frau Faiza C. Hoffmann als Geschäftsführerin der "Afrika! Zirkus- und Veranstaltungs-GmbH & Co. KG" läuft ein Strafverfahren wegen Insolvenzverschleppung und Untreue im Zusammenhag mit André Hellers Show "Afrika! Afrika!". Nach Informationen des Mannheimer Morgen haben zahlreiche Mitarbeiter nur einen Teil oder gar keine Gehälter bekommen. Auch André Hellers Firma "Artevent" distanziert sich gegenüber der Zeitung von dem früheren Geschäftspartner Hoffmann. "Artevent" habe noch eine sechsstellige Summe von ihm zu bekommen.

"Wir haben zwei Arbeitsgerichtsprozesse. Bei 120 Mitarbeitern während der Tour ist das etwas Normales", erklärte Hoffmann. Zudem gebe es "einige zivilrechtliche Auseinandersetzungen", doch das sei "normal": "Hierüber berichtet man nicht". "Afrika!" sei nicht zahlungsunfähig, er verwahre sich gegen "Rufmordkampagnen". Es gebe Verträge in Fernost für 2015: "Wenn das klappt, tourt der Zirkus 18 Monate dort", wird er zitiert.

http://m.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/mitarbeiter-gehen-leer-aus-1.1930251

Das Arbeitsgericht Mannheim hat für die Veranstalter der Show "Afrika! Afrika!" einen Insolvenzverwalter bestellt. Das hat das Gericht heute mitgeteilt, schreibt der SWR. Veranstalter Matthias Hoffmann wurde in dem Verfahren von seiner Frau vertreten - sie ist die Geschäftsführerin der Veranstaltungsagentur, die ihren Sitz in Mannheim hat. Der Insolvenzverwalter hat ab sofort das Verfügungsrecht über die Konten der Hoffmanns. Im vergangenen Jahr hatten zwei ehemalige Zirkus-Show-Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht ausstehenden Lohn eingeklagt.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/rhein-neckar/afrika-zirkus-veranstalter-gericht-bestellt-insolvenzverwalter/-/id=1652/nid=1652/did=14925712/1p6etpr/

Bei einem Hotel in Düsseldorf hat "Afrika Afrika" Ende 2013 in Anspruch genommene Hotelzimmer im Wert von 17.000 Euro nicht bezahlt. Die Hotelkette hat nun versucht, das Geld auf dem Rechtsweg einzuklagen. Da die Afrika-GmbH nicht vor Gericht erschien, sprach die Richterin der Hotelkette den vollen Betrag zu. Inzwischen ließ die Afrika-GmbH das Landgericht wissen, dass sich das Unternehmen in der Insolvenz befinde.

Quelle: Rheinische Post

Nun ist Matthias Hoffmann vom Landgericht Mannheim zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden, wie der SWR berichtet. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Hoffmann die Insolvenz der "Afrika! Zirkus-und Veranstaltungs-GmbH" verschleppt hat. Das Unternehmen hat in den 1990er Jahren die Produktion "Afrika Afrika" vermarktet. Ferner hatte Hoffmann gemäß Anklage eine hohe Geldsumme abgezweigt, um sie privat und für andere Firmen zu verwenden. Daher lässt das Gericht 825.000 Euro von Matthias Hoffmann einziehen. "Am letzten Prozesstag hatte Hoffmann noch einmal versucht, mildernde Umstände geltend zu machen, indem er erklärte, er habe Geldstrafen bezahlt, zu denen er in den Jahren 2016 und 2018 von den Amtsgerichten in Heidelberg und Darmstadt verurteilt worden sei. Bei der Überprüfung dieser Aussage stellte der Vorsitzende Richter aber fest, dass zumindest bislang keine Geldzahlung eingegangen ist", so der SWR-Beitrag. Der Vorsitzende Richter ließ den Haftbefehl sofort vollstrecken, da erhöhte Fluchtgefahr bestehe. Für Hoffmanns Ehefrau gebe es wohl ebenfalls ein juristisches Nachspiel.