In einem ausführlichen
TV-Interview mit dem Lokalfernsehen der Neuen Osnabrücker Zeitung zeichnet der Amtstierarzt Dr. Matthias Triphaus-Bode ein sehr differenziertes Bild von der Tierhaltung im Zirkus - und dies trotz der kritischen Fragen der Journalistin. Anlass ist das Gastspiel des Zirkus Charles Knie in Osnabrück. Dieser sei ein "sehr engagierter Betrieb, was den Tierschutz angeht". Triphaus-Bode spricht sich gegen ein pauschales Tier- oder Wildtierverbot im Circus aus. Wenn eine Haktung akzeptabel oder gar gut sei, könne man sie nicht verbieten. Zwar gebe es Arten, auf deren Haltung in reisenden Betrieben verzichtet werden sollte. Andere Arten könnten dagegen sehr gut im Circus gehalten werden; dazu zählt er ausdrücklich Tiger und Löwen. Differenziert seine Betrachtungsweise auch bei Elefanten: Hier sei die Haltung möglich, wenn auf Ketten verzichtet werde, keine Bullen gehalten werden und Gruppen von idealerweise mindestens vier Elefantenkühen vorhanden sind. Positiv sei auch die Entwicklung, dass viele Tierlehrer bei der Dressur heute ausschließlich mit dem Mittel der positiven Verstärkung arbeiten würden. Amtliche Tierärzte hätten durchaus die Möglichkeit, in kontrollierten Betrieben das Training mit den Tieren zu beobachten. Dabei lasse sich dann oft auch das enge Verhältnis zwischen Tier und Tierlehrer beobachten. Tiere seien im Circus nach wie vor ein "Publikumsmagnet", Haltungsverbote könnten daher für viele Betriebe existenzbedrohend sein.