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Neustart Kultur: Deutschland foerdert Circus
benedikt
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Unter dem Titel "Neustart Kultur" hat die Bundesregierung ein milliardenschweres aufgelegt, dass die Förderung ganz verschiedener Bereiche von Kultur und Medien vorsieht. Mit insgesamt 250 Millionen Euro fördert die Bundesregierung investive Schutzmaßnahmen in Kultureinrichtungen, deren regelmäßiger Betrieb nicht überwiegend von der öffentlichen Hand finanziert wird - explizit genannt werden auch Varietés und Zirkusunternehmen. 5 Millionen Euro stehen für diesen Bereich zur Verfügung.

Die Förderung richtet sich dezidiert an alle Zirkusse, vom Familienbetrieb bis zu zirkuspädagogischen Einrichtungen. Ab dem 31. August 2020 können Anträge mit Fördersummen zwischen 5.000 und 100.000 Euro für "pandemiebedingte Investitionen" gestellt werden. Dazu zählen Investitionen, die zur Wiederöffnung der Zirkusse oder Umsetzung der Hygienekonzepte/Abstandsregeln notwendig sind, z.B. der Einbau von Schutzvorrichtungen, Online-Ticketing-Systeme, die Modernisierung von Belüftungssystemen, eine andere Besucherführung und Bestuhlung, Einbau von Sanitäreinrichtungen etc.

"Dass der Zirkus als eigenständige Kategorie in Neustart Kultur mitgedacht wird, ist großartig. Zirkus fällt in der Kulturförderung häufig hinten runter“, so Sven Alb und Wolfgang Pruisken, Vorstandsmitglieder der BAG Zirkuspädagogik e.V., welche die Verwaltung und Weiterleitung der Fördermittel übernimmt.

Das Antragsverfahren endet, wenn alle Mittel vergeben wurden, spätestens jedoch am 31. Oktober 2020.

www.kulturstaatsministerin.de/neustartkultur
http://www.zirkus-vielfalt.de/neustart-kultur

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benedikt
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Die BAG Zirkuspädagogik e.V. hat auf ihrer Homepage ein Schreiben mit den Fördergrundsätzen sowie einen Musterantrag zur Vorbereitung veröffentlicht. Die Antragsstellung erfolgt dann über ein Onlineportal, das zum 31.08.2020 freigeschaltet wird.
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benedikt
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Mit Befremden habe die European Circus Association (ECA) laut einem Bericht der TAZ aufgenommen, dass mit der Vergabe der Fördergelder von "Neustart Kultur" die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik ausgesucht wurde. "Wir haben uns sehr gewundert, dass dieser Verein den Zuschlag bekommen hat", sagt ECA-Geschäftsführer Helmut Grosscurth. "Das ist, als würde man den Fahrlehrerverband Gelder für die Automobilbranche vergeben lassen. Die haben ja auch was mit Autos zu tun."

Die Pressestelle der Staatsministerin argumentiert auf Anfrage mit der "ausreichende Erfahrungen in der Anwendung des Haushaltsrechts" seitens der BAG Zirkuspädagogik. Diese möchte nun mit der ECA zusammenarbeiten, es habe bereits erste Konferenzen gegeben. "Wir binden die Zirkusunternehmen in den kompletten Prozess mit ein", verspricht Regina Pfeiffer, Bildungsreferentin des Vereins.

Das die Fördergelder nur für "„pandemiebedingten Investitionen" gelten, ist aus Sicht von ECA-Geschäftsführer Grosscurth ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein. "Was wir wirklich brauchen, ist eine Starthilfe. [...] Aber in dem größten Teil des Kuchens, bei den 450 Millionen Euro, die das Programm unter anderem als Nothilfe für Kultureinrichtungen und Kulturschaffende vorsieht, steht von Zirkus kein Wort."

https://taz.de/Corona-Hilfe-fuer-Kulturbranche/!5703438/
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benedikt
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Die Antragsfrist für das Förderprogramm "Neustart Kultur" ist um vier Wochen verlängert worden. Circusse können somit bis 30. November 2020 weiterhin einen Antrag stellen.

www.neustart-kultur-zirkus.de
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Markus


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Die in Deutschland agierenden Zirkusverbände - darunter die ECA und der VDCU - haben sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung zur schwierigen Situation der Branche und zum Förderprogramm "Neustart Kultur" geäußert. Wir geben den Originaltext wider:

"Der Zirkus ist in besonderer Weise von der Corona-Krise betroffen. Nachdem die Saison 2020 für viele buchstäblich gleich am ersten Tag beendet war und seitdem jegliche Einnahmen weggebrochen sind, hoffte man auf die Weihnachtssaison 2020/21, doch auch die ist Corona-bedingt komplett ausgefallen. Die hohen Investitionen in Produktion und Promotion der Saison 2020 sind unwiederbringlich verloren. Um einen Neustart – wann auch immer – zu schaffen, brauchen die Zirkusunternehmen deshalb dringend echte Starthilfen.

Deshalb hat Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters zugesagt, im Rahmen des Förderprogramms NEUSTART KULTUR die ursprünglich zugesagten Mittel von 5 Millionen auf 11,7 Millionen Euro für pandemiebedingte Investitionen in Zirkusse in Deutschland zu erhöhen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik (BAG) koordiniert die Verteilung dieser Gelder. Die Antragsphase ist bereits abgeschlossen. 180 Anträge sind im Förderbüro 'Neustart Kultur im Zirkus' in Hannover eingegangen. Die Bewilligungen erfolgen nunmehr sukzessiv nach Prüfung und Beratung.

Bei der Verteilung der Mittel und der Beratung der Antragstellenden arbeitet die BAG eng mit den anderen Zirkusverbänden zusammen. Die BAG repräsentiert gemeinsam mit dem Verband 'Zirkus macht stark' (ZMS) den Bereich der Amateure und Amateurinnen mit den Kinder- und Jugendzirkusprojekten. Der Verband der deutschen Circusunternehmen (VDCU) und die European Circus Association (ECA) vertreten die kleinen und großen Zirkusunternehmen. Die Szene der zeitgenössisch arbeitenden freien Zirkuskompanien, Bühnen und Soloselbständigen wird vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus (BUZZ) vertreten. Alle sind existentiell auf die Bewilligung und Auszahlung der Mittel angewiesen.

Die Ankündigung der Mittelerhöhung durch die BKM ist ein enorm wichtiges und positives Signal für die Zukunft einer vielfältigen Zirkuslandschaft Deutschlands. Besonders die traditionellen Zirkusunternehmen waren in der Vergangenheit von der Kulturförderung ausgeschlossen.

Für einen echten Neustart der Zirkuskultur in Deutschland werden die Mittel jedoch nicht reichen, denn sie sind ausdrücklich pandemiebedingten Zusatzinvestitionen auf Basis entsprechender Hygienekonzepte vorbehalten. Für den Neustart nach mehr als einem Jahr Stillstand ohne Einnahmen sind dagegen echte Starthilfen nötig, das betonen alle Verbände gleichermaßen."
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benedikt
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Christina Peters, Projektleiterin von "Neustart Kultur im Circus", hofft auf einen staatlichen Fonds, der die "langfristige Bundesförderung über alle Zirkussparten hinweg" sicherstellt. Weil Zirkusse häufig unternehmerisch wirtschafteten, zugleich aber auch Kultur machten, passten sie nicht in starre Subventionskategorien. Diese zu ändern und so eine Anerkennung des Zirkus als Kulturgut zu ermöglichen, sieht Peters - laut einem Bericht der DW - als eine ihrer zentralen Aufgaben.
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Neustart Kultur: Deutschland foerdert Circus
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